DeepL und ich oder Sinn und Unsinn einer KI-Übersetzung

„A quick copyediting job?“ – so oder so ähnlich lautete das Betreff wie auch die wesentliche Frage einer Anfrage, die mich vor einiger Zeit per Mail erreichte. Darin wurde ich sehr höflich gefragt, wie ich, die ich doch selbst übersetze, zum Lektorat einer KI-Übersetzung stehen würde. Es ginge dabei um einen gradlinig erzählten Roman aus dem Horrorgenre, bei dessen DeepL-Übersetzung laut erster Einschätzung einer Muttersprachlerin vor allem Kleinigkeiten zu bereinigen seien wie die leidigen Du/Sie-Unstimmigkeiten, die schon fast ’naturbedingt‘ auftreten, wenn der Weg vom Englischen ins Deutsche führt. Man hätte aber Verständnis, wenn ich so etwas womöglich grundsätzlich ablehnen würde.

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Übers Übersetzen schreiben

Als Autorin, die in zwei Sprachen unterwegs ist, denke ich beim Schreiben, Lesen und natürlich erst recht beim Übersetzen übers Übersetzen nach. Über die Arbeit anderer Übersetzer zu schreiben, hatte ich bislang noch nicht das Vergnügen. Bis ich auf Tralalit stieß, die Plattform für übersetzte Literatur im Internet und dort Gelegenheit bekam, über Lydia Davis und ihre Kurzgeschichtensammlung „Can’t and Won’t“ zusammen mit der Übersetzung, die Klaus Hoffer davon vorgelegt hat, nachzudenken. Das Ergebnis davon ist nun unter dem Titel „Die Schönheit dahinter“ auf Tralalit nachzulesen.